2025-10-29
https://www.spiegel.de/wirtschaft/statistisches-bundesamt-deutsche-sparen-weniger-liegen-im-vergleich-aber-weit-vorn-a-2f873be1-fbb7-4533-a1ab-36912fa58dbc
HaiPress
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Sparschwein und Euroscheine (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul / dpa-Zentralbild / dpa
Die Deutschen sind weiterhin Sparmeister,legen aber weniger zurück als im vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr 2025 betrug die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland 10,3 Prozent,das heißt: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen wurden im Schnitt 10,30 Euro auf die hohe Kante gelegt. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich knapp 270 Euro je Einwohnerin und Einwohner,wie das Statistische Bundesamt errechnet hat
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In den ersten sechs Monaten 2024 war die Sparquote mit 11,1 Prozent noch höher. Langfristig entspreche die aktuelle Sparquote trotzdem dem durchschnittlichen Niveau der Jahre seit 2000,ordneten die Wiesbadener Statistiker ein. In Umfragen sagen immer wieder viele Befragte,dass sie aktuell gar nicht oder weniger sparen,weil die Kosten für tägliche Ausgaben wie Lebensmittel gestiegen sind.
Ihrem Ruf als eifrige Sparer werden die Deutschen im internationalen Vergleich gerecht: Gemessen an der sogenannten Bruttosparquote liegt Deutschland mit 20 Prozent für 2024 deutlich über dem EU-Schnitt von 14,6 Prozent.
Die Bruttosparquote ist die Sparquote vor Abzug von Abschreibungen,beispielsweise auf Wohneigentum privater Haushalte. Mit dieser Quote soll der internationale Vergleich vereinfacht werden. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat sparten die privaten Haushalte in Frankreich 2024 brutto 17,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens,in Österreich waren es 17,in den Niederlanden 16,8 Prozent und in Italien 11,9 Prozent.
Nur in wenigen Ländern waren die Sparer den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr noch eifriger als hierzulande. So kam die Schweiz auf eine Bruttosparquote von 26,1 Prozent. In den USA lag die Sparquote bei 10,8 Prozent.
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Allerdings parken die Menschen in Deutschland traditionell viel Geld auf oft vergleichsweise gering verzinsten Tagesgeldkonten. Je nachdem,wie hoch die Inflation ist,verliert das Geld dort sogar an Kaufkraft. Dagegen machen viele Anleger zum Beispiel in den USA mehr aus ihren Ersparnissen,wie Analysen zeigen: Dort wird mehr auf die Aktienmärkte gesetzt.
esk/dpa