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Baustelle des Abstellbahnhofs Stuttgart-Untertürkheim

Foto: Arnulf Hettrich / imageBROKER / picture alliance

Die Deutsche Bahn will im kommenden Jahr mehr als 23 Milliarden Euro in die Modernisierung des Schienennetzes stecken. Das ist die höchste bislang in einem Jahr investierte Summe. »Mehr als die Hälfte des Geldes fließt in das Bestandsnetz«,sagte der Chef der Bahn-Infrastrukturtochter DB InfraGo,Philipp Nagl. »Die weiteren Mittel gehen in die Digitalisierung,in den Neu- und Ausbau,in kleine und mittlere Maßnahmen,die Bahnhöfe und eine Reihe kleinerer Themen.«

2025 hat die Bahn rund 19 Milliarden Euro in die Ertüchtigung der als überaltert und überlastet geltenden Schieneninfrastruktur gesteckt. Tausende Weichen,Hunderte Kilometer Oberleitungen sowie knapp 2300 Kilometer Gleise wurden erneuert. Außerdem wurden 60 neue Stellwerke in Betrieb genommen,allerdings nicht am Kölner Hauptbahnhof,wo die Inbetriebnahme eines solchen Stellwerks wegen Softwareproblemen trotz Komplettsperrung nicht geklappt hat.

Zu den wichtigen Bauprojekten im auslaufenden Jahr gehören die weiter andauernde Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin,die verbesserte Anbindung des Flughafens Berlin Brandenburg an die Berliner Innenstadt sowie der Wiederaufbau der von der Flut 2021 zerstörten Ahrtalbahn in Rheinland-Pfalz.

Pünktlichkeit rekordverdächtig niedrig

»Wenn wir die Investitionen ins Bestandsnetz auf diesem Niveau dauerhaft fortführen,kann das Netz stetig besser werden«,sagte Nagl. 2025 zählte die Bahn insgesamt rund 26.000 Baustellen,kommendes Jahr werden es voraussichtlich 28.000. Im ablaufenden Jahr hat die InfraGo zudem laut eigener Aussage rund 950 ihrer 5700 Bahnhöfe modernisiert.

Trotz der hohen Summen,die inzwischen verbaut werden,merken Fahrgäste weiterhin täglich,wie schlecht es um das Schienennetz in Deutschland bestellt ist. Die Pünktlichkeit im Fernverkehr ist rekordverdächtig niedrig. Viele Baustellen bremsen nach wie vor den Zugverkehr aus,und unvorhergesehene Störungen sind an der Tagesordnung.

Lesen Sie hier,warum der Sanierungsstau nicht der einzige Grund für die Unzuverlässigkeit der Bahn ist.

»Diese Anlagen wurden niemals so lange mit dieser Belastung gefahren,etwa ein altes Relaisstellwerk«,sagte der InfraGo-Chef. »Diese sind ausgelegt für 40 Jahre – und heute zum Teil schon seit 70 Jahren im Einsatz.« Irgendwann komme jedes Bauteil an die Grenze der Nutzbarkeit,zumal immer mehr Verkehr auf diesen Anlagen rolle.

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Mit den sogenannten Generalsanierungen wollen Bund und Bahn bis Mitte der Dreißigerjahre zumindest besonders viel befahrene Strecken in Deutschland rundum erneuern. Den Start machte 2024 die sogenannte Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Doch selbst dort ist die Bahn bei den Störungen nicht dort,wo sie sein wollte. »Wir haben seit der Wiederinbetriebnahme der Strecke im Schnitt über 60 Prozent weniger Störungen als vorher«,sagte Nagl. Ziel waren allerdings 80 Prozent. Nagl zeigte sich überzeugt,dass dieses Ziel noch erreicht werde.

Ein weiteres Problem auf der Strecke ist die Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik,genannt ETCS. »Das ist bislang nur im Südabschnitt im Betrieb«,sagte der Manager. Insgesamt gibt es im Schienennetz bislang wenige Strecken mit ETCS. Der Bahn zufolge sind es 683 Kilometer; 157 Kilometer kamen 2025 neu hinzu. Bei der aktuell laufenden Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin hat die Bahn auf den meisten Streckenabschnitten noch gar kein ETCS verbaut. Die Züge sind zudem in der Regel noch nicht mit der neuen ETCS-Technik ausgestattet.

fdi/dpa

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