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Pakete in einem Post-Wagen (Symbolbild)
Foto: Sebastian Kahnert / picture alliance / dpa
Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben sich noch nie so häufig über die Deutsche Post und ihre Wettbewerber beschwert wie im ersten Halbjahr 2025. Das geht aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervor. Wie die Behörde auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte,gingen bei ihr 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen ein – und damit 13,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
So hoch war der Halbjahreswert noch nie. Und früher war er deutlich niedriger: Im ersten Halbjahr 2019 waren es den Angaben zufolge nur rund 8700 Beschwerden gewesen. Als Grund für die Beschwerden wurden verspätete,falsch abgegebene oder beschädigte Pakete und Briefe angegeben.
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89 Prozent der Kritik richtet sich gegen den Marktführer Deutsche Post. Das Unternehmen wies unter anderem darauf hin,dass der Anteil der Beschwerden an den Milliarden an zugestellten Sendungen gering sei. Außerdem habe es phasenweise Einschränkungen in den betrieblichen Abläufen gegeben,etwa die Warnstreiks zu Jahresbeginn und Folgen der Hitzewelle im Juni,als das Arbeitspensum reduziert werden musste.
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Schon für das Jahr 2024 hatte die Bundesnetzagentur einen Höchstwert an Beschwerden gemeldet: 44.406 Hinweise auf Mängel bei der Postversorgung gingen demnach im vergangenen Jahr bei der Bonner Behörde ein – und damit 2817 mehr als im Vorjahreszeitraum,ein Plus von fast sieben Prozent. Der bisherige Höchstwert von 43.125 kritischen Wortmeldungen im Jahr 2022 wurde damit knapp übertroffen.
Hinzu kommt außerdem eine Dunkelziffer von Zustellfehlern,die zwar zu Frust beim Empfänger geführt,diesen aber nicht zu einer Beschwerde bewogen haben. Letztlich ist die Beschwerdezahl der Bundesnetzagentur nur ein Indikator,dass etwas im Argen liegen könnte in einer Branche,die unter hohem Zeit- und Kostendruck steht.
aar/dpa