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Luftaufnahme des Putumayo-Flusses in Kolumbien: Gefährlichstes Land für Naturschützer
Foto: Erika Piñeros / Global Witness / picture alliance / dpa
Sie setzen sich für den Schutz von Wäldern und Flüssen ein – und geraten dabei nicht selten selbst in tödliche Gefahr: Weltweit sind im vergangenen Jahr mindestens 142 Umweltschützer getötet worden. Das geht aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness
hervor. Vier weitere Aktivisten gelten demnach als verschwunden.
Das gefährlichste Land für Naturschützer war Kolumbien (48 Morde),gefolgt von Guatemala (20),Mexiko (18) und Brasilien (12),wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte. 82 Prozent aller Morde wurden demnach in Lateinamerika registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2012 getöteten Umweltschützer auf 2253.
Immerhin ging 2024 die Zahl der Todesopfer um rund 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. 2023 waren 196 getötete Umweltschützer registriert worden. Grundsätzlich verbessert hat sich die Lage nach Einschätzung von Global Witness allerdings nicht.
Die meisten Gewaltopfer waren dem Bericht zufolge Indigene oder Kleinbauern. Vor allem Aktivisten,die sich gegen Bergbau,Forst- und Landwirtschaft,sowie Wilderei und Energieprojekte einsetzen,gerieten ins Visier. Hinter den Angriffen stecken demnach oft Kriminelle,aber auch staatliche Sicherheitskräfte. Die meisten Morde bleiben unaufgeklärt und die Täter werden nicht zur Rechenschaft gezogen.
Ein beunruhigender Trend zeigte sich in Guatemala: Dort hat sich die Zahl der Morde an Naturschützern im vergangenen Jahr auf zwanzig verfünffacht. Damit weist das mittelamerikanische Land auf die Einwohnerzahl gerechnet die höchste Zahl tödlicher Angriffe auf Umweltaktivisten auf. »Die Gewalt hat mit einem Entwicklungsmodell zu tun,das auf der Ausbeutung von Bodenschätzen fußt«,sagt Neydi Juracán vom Kleinbauernverband Comité Campesino del Altiplano.
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Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf,die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten,Angriffe auf Aktivisten konsequent zu verfolgen und die Täter vor Gericht zu bringen. Firmen sollten ihrerseits die Rechte von Indigenen,Kleinbauern und Umweltschützern achten und sicherstellen,dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt.
Warum es trotz aller Katastrophen Hoffnung in der Klimakrise gibt,lesen Sie hier
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eru/dpa