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Alternde Bevölkerung Wirtschaftsweiser Werding warnt vor Sozialabgaben von 50 Prozent

2025-07-10     IDOPRESS

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Wirtschaftsweiser Martin Werding: »Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend«

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Krankenversicherung,Rentenversicherung,Arbeitslosenversicherung,Pflegeversicherung: Bei den Sozialabgaben kommt einiges zusammen. Derzeit betragen sie für Beschäftigte und Arbeitgeber zusammen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens.

Die Tendenz: steigend. Der Wirtschaftsweise Martin Werding rechnet damit,dass die Sozialabgaben ohne durchgreifende Reformen auf 50 Prozent des Bruttoeinkommens steigen werden. »Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend«,sagte Werding der »Rheinischen Post«. Wegen der Alterung der Bevölkerung würde der Aufwärtstrend ohne Reformen in den 2030er Jahren unverändert anhalten. »Die Frage ist nicht,ob die Beitragssätze irgendwann 50 Prozent erreichen,sondern wann das geschieht.«

Aktuell betragen die Sozialabgaben für Beschäftigte und Arbeitgeber zusammen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens. Werding erwartet,dass sie im Laufe des Jahres auf 43 Prozent steigen. Er verwies darauf,dass eine ganze Reihe von Krankenkassen die Zusatzbeiträge in diesem Jahr bereits wieder angehoben haben. Auch in der Pflegeversicherung sei zum Jahreswechsel mit einer neuerlichen Anhebung zu rechnen.

Kritik an der Politik

Später sei auch die Rentenkasse betroffen: »2027 oder spätestens 2028 steigen auch die Rentenbeiträge,die jetzt lange Zeit bei 18,6 Prozent konstant geblieben sind,sprunghaft auf annähernd 20 Prozent. Damit ist bis zum Ende dieser Legislaturperiode eine Abgabenbelastung von 45 Prozent in Sicht«,sagte der Experte und mahnte durchgreifende Reformen an. Was derzeit an Maßnahmen diskutiert werde,reiche bei Weitem nicht aus.

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Werding ist seit September 2022 Mitglied des Sachverständigenrats Wirtschaft. Seit 2008 ist er Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum. Vor der Bundestagswahl 2021 stellte Werding eine Studie zum Konzept der sogenannten Aktienrente der FDP vor.

hen/dpa

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