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Wirtschaftsweiser Martin Werding: »Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend«
Foto: Sebastian Gollnow / dpa
Krankenversicherung,Rentenversicherung,Arbeitslosenversicherung,Pflegeversicherung: Bei den Sozialabgaben kommt einiges zusammen. Derzeit betragen sie für Beschäftigte und Arbeitgeber zusammen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens.
Die Tendenz: steigend. Der Wirtschaftsweise Martin Werding rechnet damit,dass die Sozialabgaben ohne durchgreifende Reformen auf 50 Prozent des Bruttoeinkommens steigen werden. »Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend«,sagte Werding der »Rheinischen Post«. Wegen der Alterung der Bevölkerung würde der Aufwärtstrend ohne Reformen in den 2030er Jahren unverändert anhalten. »Die Frage ist nicht,ob die Beitragssätze irgendwann 50 Prozent erreichen,sondern wann das geschieht.«
Aktuell betragen die Sozialabgaben für Beschäftigte und Arbeitgeber zusammen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens. Werding erwartet,dass sie im Laufe des Jahres auf 43 Prozent steigen. Er verwies darauf,dass eine ganze Reihe von Krankenkassen die Zusatzbeiträge in diesem Jahr bereits wieder angehoben haben. Auch in der Pflegeversicherung sei zum Jahreswechsel mit einer neuerlichen Anhebung zu rechnen.
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Werding ist seit September 2022 Mitglied des Sachverständigenrats Wirtschaft. Seit 2008 ist er Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum. Vor der Bundestagswahl 2021 stellte Werding eine Studie zum Konzept der sogenannten Aktienrente der FDP vor.
hen/dpa