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»Düsteres und unbestreitbares Bild« Klimakrise kostet jährlich schon Millionen Menschenleben

2025-10-31     https://www.spiegel.de/wissenschaft/klimawandel-bericht-zeigt-toedliche-folgen-von-hitze-und-luftverschmutzung-a-1c4352c2-2c50-4955-88b0-41edfb69205b HaiPress

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Smog in Neu-Delhi,Indien

Foto: Hindustan Times / Getty Images

Die Klimakrise ist tödlich. Jedes Jahr kommen weltweit Millionen Menschen aufgrund der Erderwärmung,der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und dem langsamen Tempo bei der Anpassung an den Klimawandel ums Leben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Jahresbericht,der in der medizinischen Fachzeitschrift »The Lancet«

veröffentlicht wurde.

Demnach haben zwölf von 20 Indikatoren für klimabedingte Gesundheitsgefahren Rekordwerte erreicht. Die Autorinnen und Autoren sprechen von einer »beispiellosen Bedrohung für Gesundheit und Leben weltweit«.

Hitze,Luftverschmutzung,Infektionskrankheiten

Seit den Neunzigerjahren ist die Zahl hitzebedingter Todesfälle laut dem Bericht global um 23 Prozent gestiegen,auf jährlich durchschnittlich etwa 546.000 im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021. Zudem sterben jährlich rund 2,5 Millionen Menschen durch die Folgen von Luftverschmutzung. Diese sei direkt auf die Verbrennung fossiler Energieträger zurückzuführen,schreiben die Autorinnen und Autoren.

Während Öl- und Gaskonzerne ihre Produktion ausbauen,gaben Regierungen weltweit im Jahr 2023 rund 956 Milliarden US-Dollar für fossile Subventionen aus,mehr als 15 Staaten sogar mehr als für ihre nationalen Gesundheitsbudgets.

Auch Infektionskrankheiten nehmen dem Bericht zufolge zu: Beispielsweise sei das weltweite Übertragungspotenzial des von Mücken übertragenen Denguefiebers seit den Fünfzigerjahren durch den Klimawandel stark gestiegen.

Umstieg auf saubere Energien zeigt Wirkung

Studienleiterin Marina Romanello vom University College London sagt zu den Ergebnissen ihres Teams: »Dieses Jahr zeichnet ein düsteres und unbestreitbares Bild der verheerenden Gesundheitsschäden.« Die Zerstörung von Leben und Lebensgrundlagen würde weiter zunehmen,»solange wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nicht beenden«.

Gleichzeitig zeigen die Daten,dass bereits eingeleitete Maßnahmen wirken. Der Umstieg auf saubere Energien habe seit 2010 jährlich etwa 160.000 vorzeitige Todesfälle verhindert,primär durch sauberere Luft infolge des Rückgangs von Kohleverbrennung in wohlhabenderen Ländern.

»Wir haben die Lösungen in der Hand,um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Von sauberer Energie bis zu gesünderen Ernährungsweisen – diese Maßnahmen könnten über zehn Millionen Leben pro Jahr retten«,sagt Romanello.

Wirtschaftlicher Schaden durch Klimawandel

Die Forscherinnen und Forscher weisen darauf hin,dass die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend wirtschaftliche Schäden verursachen. Allein im Jahr 2024 gingen demnach weltweit 639 Milliarden Arbeitsstunden durch Hitze verloren. Das seien 98 Prozent mehr als im Schnitt der Jahre 1990 bis 1999 und entspreche einem Einkommensverlust von rund 1,09 Billionen US-Dollar.

Konkret auf Deutschland bezogen heißt es in dem Bericht,dass die Menschen im Jahr 2024 insgesamt elf Hitzetagen ausgesetzt waren,von denen neun ohne den Klimawandel nicht aufgetreten wären. 50,7 Millionen potenzielle Arbeitsstunden gingen im vergangenen Jahr demnach durch Hitze verloren,77 Prozent mehr als durchschnittlich im Zeitraum 1990 bis 1999. Und im Schnitt rund ein Drittel der deutschen Landfläche war zuletzt jedes Jahr von mindestens einem Monat extremer Dürre betroffen.

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Klimaforschende sorgen sich um Korallenriffe. Demnach könnten mehrere für das Klima entscheidende Regionen bald für immer zerstört sein,davor warnt ein Bericht. Doch er zeigt auch: Impulse in die richtige Richtung können die Welt zum Guten kippen. Lesen Sie hier

mehr dazu.

atr/dpa

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