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Güterverkehrschefin Nikutta: Abberufung zum Ende des Monats
Foto: Friedrich Bungert / SZ Photo / picture alliance
Die Deutsche Bahn trennt sich von Güterverkehrschefin Sigrid Nikutta. Wie der SPIEGEL übereinstimmend aus Konzernkreisen erfuhr,soll sie am 30. Oktober abberufen werden und anschließend das Unternehmen verlassen.
Im Konzern und bei den Arbeitnehmern stand die 56-Jährige wegen ihres Führungsstils,aber auch wegen ihres Sanierungskonzepts in der Kritik. Am Montag hatte der SPIEGEL über ein internes Gutachten der Bahn berichtet. Der Konzern hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben,ausgehend von der Frage,ob es mit Nikuttas Sanierungskonzept weitergehen kann oder nicht.
Die Berater kamen zu dem Ergebnis,dass dies nicht möglich sei. In einer »kritischen Würdigung des aktuellen Sanierungskonzepts der DB Cargo« schreiben sie: »Das aktuelle Sanierungskonzept ist (…) (auch ohne Risikoabschlag) objektiv ungeeignet,die Krisenursachen zu beseitigen und eine Wettbewerbsfähigkeit (…) herzustellen.« Grundsätzlich sei die Aussicht auf eine erfolgreiche Sanierung aber weiterhin gegeben.
Davor hatte die Gewerkschaft EVG im SPIEGEL ihren Rauswurf gefordert. Nikuttas Bilanz als Chefin der Bahn-Güterverkehrstochter DB Cargo,so sagten die Gewerkschafter,sei »verheerend«. Sie verfolge eine »Strategie des kopflosen Schrumpfens,Kleinmachens und Zerstückelns«,Cargo stehe »unmittelbar vor einem gefährlichen Kipppunkt«.
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Bislang hat die Bahn,die auch mit Steuergeldern finanziert wird,Nikuttas Verluste stets ausgeglichen. Die EU-Kommission hat jedoch entschieden,dass Cargo ab 2025 vom Mutterkonzern kein Geld mehr zum Ausgleich der Verluste bekommen und ab 2026 eigenständig Gewinne erwirtschaften soll. Verfehlt die Bahn-Tochter dieses Ziel – wovon derzeit auszugehen ist –,wird das Unternehmen voraussichtlich aufgeteilt und verkauft.
Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Version dieser Meldung enthielt wegen eines produktionstechnischen Fehlers den Hinweis eines KI-Tools,das wir gelegentlich zur Überprüfung unserer eigenen Texte einsetzen. Entgegen unseren Standards ist die Meldung veröffentlicht worden,bevor sie gründlich von einem Menschen gegengelesen wurde. Wir haben das nachgeholt und den Hinweis des KI-Tools gestrichen.