Die Wahl zum Jugendgremium 2025 steht an,die Bewerbungsphase ist offiziell gestartet. Im Geppo letzte Woche wurde über die Bewerbungsmodalitäten berichtet,Teil 2 informiert heute über die Arbeit von Anja Hermann,Jugendkoordinatorin in der Abteilung Jugendarbeit der Stadt Göppingen.
Wie hast du die Arbeit mit dem letzten Jugendgremium erlebt?
Als eine Mischung aus bereichernd,erfüllend,großartig – aber auch anstrengend. Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen macht großen Spaß,birgt aber auch einige Herausforderungen. Insbesondere zeitlich ist es manchmal nicht ganz einfach,Sitzungen und Vorhaben mit Schule und Hobbys unter einen Hut zu bringen. In der Hinsicht sind die Jugendrätinnen und -räte oft wirklich gut in Zeitmanagement. Das Jugendgremium hat in den zwei Jahren wirklich viel geleistet. Sie waren aktiv,haben an sehr vielen Veranstaltungen teilgenommen und haben fast alle Vorhaben umsetzen können,die sie umsetzen wollten. Sei es die Organisation eines Winterballs oder der gelungene Antrag auf Beleuchtung an einem Bolzplatz,dass auch an Wintertagen gespielt werden kann. Von dem her würde ich sagen,dass das Jugendgremium eine sehr erfolgreiche Amtszeit hatte – und noch hat.
Wie war die Beteiligung und der Einsatz des letzten Jugendgremiums?
Insgesamt habe ich ein sehr engagiertes und interessiertes Jugendgremium erlebt. Die Jugendlichen haben ein großes Interesse an Demokratie,Vielfalt und Gleichberechtigung mitgebracht und sich auf verschiedenste Weise für Grundwerte stark gemacht. Dafür haben sie bei vielen Veranstaltungen mitgemacht,Präsenz gezeigt und teilgenommen,zum Beispiel bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl,bei denen das Jugendgremium das Event eröffnen konnte.
Eine große Herausforderung war,dass es kein „Vorgängergremium“ gab,an dem man sich orientieren konnte,die gesamte Arbeit war für alle Beteiligten – auch mich – Neuland. Dementsprechend haben wir zusammen viel Zeit gebraucht,Abläufe zu etablieren und um eine gewisse Routine zu integrieren. Dennoch wurden innerhalb des Gremiums verschiedene Rollen verteilt,ausprobiert und umgesetzt,so dass jede*r sich mit seinen Stärken und Interessen einbringen konnte.
Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Vor allem habe ich da das gemeinsame Wochenende am Bodensee im Kopf,bei dem wir nochmal intensiv über die innere Struktur gesprochen haben,Veränderungen angestoßen – und einige Vorhaben ins Rollen gebracht haben. Hier allerdings auch das abendliche „Werwölfe von Düsterwald“ spielen bei dem es,ganz abseits von relativ ernsten Themen,sehr ausgelassen herging.
Was hat dich beeindruckt?
Wirklich beeindruckt hat mich oft auch der andere Blick,den Jugendliche mitbringen,indem sie Ideen äußern oder etwas ansprechen,das oft keiner auf dem Schirm hat. Dadurch geben sie einem Thema oft nochmal eine ganz neue Richtung und öffnen Perspektiven,die die Sache an sich nochmal verändern. Das ist einer der Punkte,die ich an der Jugendarbeit generell genieße,die Arbeit mit Jugendlichen weitet den eigenen Horizont – und hält einen jung. Natürlich habe ich auch die tollen Reden,die Sitzungen,die oft anstrengend waren,bei denen wir aber auch oft gelacht haben im Kopf. Ich denke,das ganze Jugendgremium 2024/2025 wird mir als „Pioniergremium“ in sehr guter Erinnerung bleiben!
Warum ist das Jugendgremium wichtig für die Stadt Göppingen?
Nicht nur auf Bundesebene werden derzeit Weichen gestellt,die nachhaltige Auswirkungen auf Jugendliche haben werden. Allein deshalb ist es wichtig,dass Jugendliche die Chance bekommen,sich aktiv zu äußern und deutlich machen,dass sie nicht nur ein Teil unserer Gesellschaft sind,sondern auch diejenigen sind,die in der Zukunft,die wir heute planen,leben werden.
Mit allen Konsequenzen,die das bedeutet. In dem Kontext ist es natürlich wichtig,dass Jugendliche über die Vorhaben informiert werden – aber auch mitsprechen dürfen und sollen. Und wo könnte man direkter und unmittelbarer an Veränderung mitwirken,als in der eigenen Stadt? Die Stadt Göppingen hat außerdem unglaublich viele sehr kluge,vernünftige,kreative und talentierte Jugendliche. Dieses Potential nicht zu nutzen wäre sehr schade.
Können die Jugendlichen wirklich etwas verändern?
Ja. definitiv. Das geschieht auf verschiedensten Wegen,täglich und natürlich auch außerhalb des Jugendgremiums. In Schulen,Jugendhäusern und -farmen,Vereinen,Jugendgruppen und Foren. Hier nehmen Jugendliche täglich direkten oder indirekten Einfluss auf ihre Umwelt und bringen sich aktiv ein. Im Kleinen,zum Beispiel bei der Gestaltung einer Wand innerhalb eines Jugendtreffs oder im Großen,wenn man zusammen ins Ausland fährt,um bei einem Kinderheim gemeinsam einen Spielplatz zu bauen.
Was brauchen Jugendliche?
Jugendliche brauchen eine Plattform auf der sie sich äußern können,wo sie ermutigt,bestärkt werden und wo sie,je nachdem,bei den teils doch komplizierten (teils oft bürokratischen) Hürden Unterstützung erfahren. In den oben genannten Settings erfahren sie genau das und auch das Jugendgremium bietet genauso eine Plattform. Jugendbeteiligung ist insgesamt jedoch keine Einbahnstraße. Es reicht nicht aus,Jugendlichen zu sagen,dass die eigene Tür offensteht und sie nur kommen müssen – man muss andersrum auch auf Jugendliche zugehen.
Fragen zum Jugendgremium?
Bei Fragen kann man sich gerne per Telefon/Whatsapp unter 0151 11067358 oder unter jugendgremium@goeppingen.de melden. Ebenso möglich: Direktnachricht auf Instagram oder Facebook @jggoeppingen.
PM Stadtverwaltung Göppingen