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Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst (rechts) und der künftige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz,Sinan Selen (links),stellten gemeinsam den Bericht vor

Foto: Annegret Hilse / REUTERS

Die deutsche Wirtschaft sieht sich zunehmend mit Spionage,Sabotage und Datendiebstahl konfrontiert. Der dadurch entstandene Schaden wird von Unternehmen auf rund 289 Milliarden Euro geschätzt – etwa acht Prozent mehr als im Vorjahr,wie eine repräsentative Befragung

des Digitalverbandes Bitkom unter mehr als 1000 deutschen Firmen ergab.

Knapp neun von zehn Unternehmen (87 Prozent) waren in den vergangenen zwölf Monaten betroffen. Weitere zehn Prozent gaben an,sie seien in diesem Zeitraum vermutlich Ziel von Datenklau,Sabotage oder Spionage geworden.

Geheimdienste,besonders aus Russland und China,werden häufiger als Täter ermittelt oder vermutet,heißt es im Bericht. Mehr als jedes vierte betroffene Unternehmen (28 Prozent) geht davon aus,dass die Täter,mit denen sie es zu tun hatten,einem ausländischen Nachrichtendienst zuzuordnen sind. Ein Jahr zuvor hatte dies noch jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) vermutet,2023 waren es nur sieben Prozent.

Die Täter stammten jedoch am häufigsten aus der Organisierten Kriminalität,das gaben 68 Prozent der Befragten an. 42 Prozent führten entsprechende Vorfälle auf Taten einzelner Angreifer zurück. 22 Prozent der Befragten sahen konkurrierende Unternehmen am Werke.

Auf die Frage,aus welcher Region solche Handlungen vorgenommen wurden,nannten jeweils 46 Prozent der betroffenen Unternehmen China und Russland. 31 Prozent verorteten die Täter in Osteuropa,21 Prozent in Deutschland,22 Prozent im EU-Ausland und 24 Prozent in den USA. Bei den Fragen nach dem Täterkreis und dem regionalen Ursprung der Angriffe waren Mehrfachnennungen möglich,da Unternehmen teils auch mehrfach Angriffe registrierten.

Unternehmen investieren in IT-Sicherheit

»Hybride Kriegsführung durch fremde Staaten ist keine theoretische Gefahr,sie findet heute jeden Tag hundertfach in Deutschland statt«,sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Deutschland sei seit Jahren mit steigender Intensität im Ziel russischer Akteure,sagte der künftige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV),Sinan Selen. Die Grenzen zwischen Cyberspionage und Cyberkriminalität würden zudem zunehmend verschwimmen. Wie Putins Schattenkrieger schon jetzt Deutschland angreifen,lesen sie hier.

Mehr zum ThemaSabotage,Spionage,Cyberangriffe:Wie Putins Schattenkrieger schon jetzt Deutschland angreifenEine Podcastserie von Marcel Rosenbach,Fidelius Schmid,Sandra Sperber und Yasemin YükselTrojanerangriffe im Nachbarland:Wie chinesische Hacker mit einer Word-Datei Russland ausspionieren wolltenVon Cornelius Dieckmann,TaipehGemeinsamer Bericht:Westliche Sicherheitsbehörden warnen vor chinesischen StaatshackernDie Unternehmen investieren daher inzwischen allerdings auch mehr in ihre Sicherheit: Der Anteil der IT-Sicherheit am IT-Budget stieg auf 18 Prozent. Bitkom-Präsident Wintergerst mahnte jedoch,bei den Sicherheitsbudgets müsse man »noch eine Schippe drauflegen«. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Bitkom empfehlen,ein Fünftel des IT-Budgets für Sicherheit aufzuwenden.Der Anteil,den Cyberattacken am Gesamtschaden haben,stieg auf 70 Prozent oder gut 202 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Unternehmen von Ransomware-Attacken,bei denen Daten verschlüsselt werden. Anschließend verlangen die Erpresser Lösegeld,um die Daten wieder freizugeben. 34 Prozent der Firmen waren davon betroffen. Etwa jedes siebte betroffene Unternehmen zahlte. Fast 60 Prozent der Unternehmen fühlen sich durch Cyberangriffe in ihrer Existenz bedroht.An der Befragung nahmen zwischen Mitte April und Mitte Juni laut Bitkom Führungskräfte von 1.002 Unternehmen in Deutschland mit mindestens zehn Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mindestens einer Million Euro teil.abi/dpa/Reuters
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