Slow Food Farms,das jüngste ehrgeizige Projekt von Slow Food,soll das weltweit größte Netzwerk von landwirtschaftlichen Betrieben werden,die nach agrarökologischen und nachhaltigen Prinzipien arbeiten. Für die Bewegung ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu guten,sauberen und fairen Lebensmitteln für alle. In Deutschland gehören zwei landwirtschaftlichen Betriebe dem Netzwerk der Slow Food Farms.
„Wir freuen uns sehr,die ersten beiden Slow Food Farms aus Deutschland zu begrüßen: den Leitzachtaler Ziegenhof und das Kartoffelkombinat“,so Edward Mukiibi,Präsident von Slow Food. „Diese Höfe setzen beispielhaft die Prinzipien um,die im Mittelpunkt unseres Programms stehen,denn sie haben einen starken Fokus auf artgerechte Tierhaltung und auf den Erhalt der biologischen Vielfalt.“
Inmitten der malerischen Landschaft des Leitzachtals befindet sich am Sandbichl 2 und 4 in Fischbachau der Leitzachtaler Ziegenhof ,ein charmanter Familienbetrieb,der von Werner und Martina Haase geführt wird. In dieser idyllischer Lage züchten die beiden mit Sorgfalt und Hingabe Ziegen,produzieren hochwertige Milchprodukte und bezeugen in all ihren Aktivitäten ihre Verbundenheit zur Natur und zur traditionellen Landwirtschaft. Der Leitzachtaler Ziegenhof züchtet auch eine Milchkuhrasse,die Passagier der Arche des Geschmacks ist — die „Murnau-Werdenfelser Rinder“ — um daraus Milch,Joghurt und Käse herzustellen. Besucherinnen und Besucher können auf diesem Hof die gelassene Atmosphäre der Alpengegend erleben und mehr über nachhaltige Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung erfahren.
Das Kartoffelkombinat hingegen liegt mitten im Zentrum Münchens und ist weit mehr als ein Landwirtschaftsbetrieb: Es ist eine kooperative Bewegung,die von Daniel Überall gegründet wurde,um eine ganz neue Art zu schaffen,Lebensmittel anzubauen und zu teilen. Das Kartoffelkombinat,das auf den Grundsätzen von Solidarität und Nachhaltigkeit basiert,versorgt seine Mitglieder direkt mit frischen Bio-Produkten und fördert so ein Modell der solidarischen Landwirtschaft. Der Hof ist ein überzeugendes Beispiel dafür,wie urbane Landwirtschaft unser Verhältnis zu Lebensmitteln und zur Umwelt verändern kann.
Was sind Slow Food Farms?
Das Recht aller Menschen auf nahrhafte,gesunde und vielfältige Lebensmittel,deren Produktion die Erde respektiert und die Gemeinschaft und die lokale Wirtschaft stärkt,ist der Kernpunkt der Slow-Food-Philosophie. In Einklang damit verkörpern die Slow Food Farms die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft.
Eine Slow Food Farm ist ein Hof,auf dem nach agrarökologischen Prinzipien Lebensmittel angebaut werden oder Viehzucht betrieben wird,d.h. mit Rücksicht auf die Umwelt,die biologische Vielfalt und die lokalen Gemeinschaften. Der Hof kann einen Verarbeitungsbetrieb umfassen,aber nicht für sich allein stehen.
Industrielle Lebensmittelsysteme,die auf Effizienz und Profit ausgerichtet sind,haben verheerende Auswirkungen auf unsere Gesundheit,auf die Umwelt,die Gesellschaft und die Wirtschaft. Die Produktion und der Vertrieb von Lebensmitteln durch multinationale Konzerne verstärken die Klimakrise,den Verlust der biologischen Vielfalt und die Erschöpfung lebenswichtiger natürlicher Ressourcen,während sie gleichzeitig soziale Ungleichheiten verschärfen und unser Wohlergehen bedrohen. Slow Food hat das Projekt der Slow Food Farms ins Leben gerufen,um Kleinbäuerinnen und -bauern und ihre Gemeinschaften in den Mittelpunkt zu stellen,denn sie sind die Garanten für eine nachhaltige Zukunft der Lebensmittelsysteme.
Die Slow Food Farms sind ein wichtiger Bestandteil der Slow Food Bewegung. Durch die Einbindung dieser Höfe in starke lokale Lebensmittelsysteme verbessern die Slow Food Farms nicht nur die Lebensgrundlage der Bäuerinnen und Bauern,sondern sorgen auch für faire Bezahlung und langfristige wirtschaftliche Stabilität. Slow Food vernetzt die Slow Food Farms mit einer weltweiten Gemeinschaft von Aktivist*innen,Köch*innen,Verbraucher*innen,Lebensmittelhandwerker*innen,Fischer*innen und anderen Bäuerinnen und Bauern,und verleiht ihren Stimmen Gehör.
Das weltweite Netzwerk der Slow Food Farms wächst kontinuierlich und vereint Erzeuger*innen,die sich für den Schutz der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme einsetzen und nach agrarökologischen Prinzipien gute,saubere und faire Lebensmittel erzeugen. Die Zusammenarbeit mit den ersten beiden Slow Food Farms aus Deutschland ist nur der Anfang eines größer angelegten Projekts zur Transformation unserer Ernährungssysteme für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft.
Weitere Informationen über das Projekt Slow Food Farms und wie Sie sich engagieren können,finden Sie hier: https://www.slowfood.com/slow-food-farms/
Leitzachtaler Ziegenhof
Werner und Martina Haase
Sandbichl 2+4,83730 Fischbachau
Tel +49 80282064
haase.ziegenhof@gmx.de
www.ziegenhof-leitzachtal.de/about/ – www.ziegenhof-leitzachtal.de/
Kartoffelkombinat
Daniel Überall
Daiserstraße 15,81371 München
daniel@kartoffelkombinat.de
Tel +49 89 21546449
www.kartoffelkombinat.de/kontakt/
Das Projekt der Slow Food Farms wird von der Europäischen Union durch das LIFE-Programm gefördert.
Slow Food ist ein weltweites Netzwerk lokaler Gemeinschaften,das 1989 gegründet wurde. Von Anfang an war es das Ziel von Slow Food,das Verschwinden lokaler Esskulturen und Traditionen zu verhindern und der Ausbreitung der Fast-Food-Kultur entgegenzuwirken. Seitdem hat die Bewegung Millionen von Unterstützern gewonnen,die sich für gutes,sauberes und faires Essen für alle einsetzen. Heute besteht das Netzwerk aus Köchinnen und Köchen,Pädagoginnen und Pädagogen,Jugendlichen,Aktivistinnen und Aktivisten,Landwirten,Fischern,Mitgliedern,Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Akademikerinnen und Akademikern – alle auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Weltweit werden von lokalen Gruppen Aktivitäten und Veranstaltungen organisiert,die in Convivien/Kapiteln und Gemeinschaften zusammenarbeiten.
PM Slow Food e. V.