Zahnarztbesuche können schnell zu erheblichen finanziellen Belastungen führen,insbesondere wenn umfangreiche Behandlungen oder Zahnersatz erforderlich sind. Viele Patienten fragen sich daher,wie sie diese hohen Kosten vermeiden oder zumindest reduzieren können. Einige Tipps dazu liefert dieser Artikel.
Regelmäßige Vorsorge und Bonusheft
Eine der einfachsten Methoden,hohe Zahnarztkosten zu vermeiden,besteht darin,regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Gesetzlich Versicherte sollten mindestens einmal jährlich ihren Zahnarzt aufsuchen. Diese Prophylaxe hilft nicht nur,Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln,sondern wird auch von den Krankenkassen belohnt.
Durch das lückenlose Führen eines Bonushefts über fünf Jahre erhöht sich der Festzuschuss der Krankenkasse für Zahnersatz von 60 % auf 70 %. Nach zehn Jahren steigt dieser Zuschuss sogar auf 75 %. Somit können Patienten durch konsequente Vorsorge langfristig erhebliche Kosten einsparen.
Bonusheft verloren? Damit bleiben Ansprüche erhalten
Ein verlorenes Bonusheft bedeutet nicht automatisch den Verlust der angesammelten Zuschüsse. Es gibt Möglichkeiten,die Nachweise erneut zu beschaffen und die Ansprüche zu sichern. Zunächst lohnt es sich,beim Zahnarzt nachzufragen. In den meisten Praxen werden Vorsorgetermine digital dokumentiert. Auf dieser Basis kann ein neues Bonusheft ausgestellt werden.
Falls der frühere Zahnarzt nicht mehr praktiziert oder gewechselt wurde,hilft die Krankenkasse weiter. Viele Kassen speichern Nachweise über abgerechnete Vorsorgeuntersuchungen. Eine schriftliche Bestätigung der letzten Jahre reicht aus,um den Bonusanspruch aufrechtzuerhalten. Wer regelmäßig in verschiedenen Praxen war,sollte alle Zahnärzte kontaktieren und um eine Kopie der Vorsorgehistorie bitten.
Zahnzusatzversicherungen als finanzielle Absicherung
Unvorhergesehene Zahnprobleme können selbst bei sorgfältiger Pflege auftreten – und oft wird es dann richtig teuer. Eine Zahnzusatzversicherung kann helfen,hohe Kosten für Behandlungen wie Zahnersatz,Inlays oder Implantate abzufedern. In Deutschland haben bereits rund 18,5 Millionen Menschen eine solche Versicherung abgeschlossen,um sich finanziell abzusichern.
Besonders sinnvoll ist es,frühzeitig vorzusorgen,am besten zwischen 30 und 40 Jahren. In diesem Alter sind die Zähne meist noch gesund,und die Beiträge bleiben niedriger. Spätestens ab Mitte 40 werden Zahnersatzmaßnahmen häufiger nötig. Wer sich also früh beispielsweise um eine ERGO Zahnzusatzversicherung sofort kümmert,profitiert langfristig von besseren Leistungen und geringeren Kosten.
Härtefallregelungen und individuelle Kostenpläne nutzen
Nicht jeder kann sich teure Zahnbehandlungen leisten. Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es deshalb spezielle Härtefallregelungen der gesetzlichen Krankenkassen. Bezieher von Sozialhilfe,Bürgergeld oder BAföG haben Anspruch auf eine vollständige Kostenübernahme für die Regelversorgung. Auch wer weniger als 1.414 Euro brutto im Monat verdient,kann diesen Zuschuss erhalten.
Ein Antrag bei der Krankenkasse ist der erste Schritt,um finanzielle Unterstützung zu sichern. Der Zahnarzt erstellt dafür einen Heil- und Kostenplan,der die geplante Behandlung sowie die voraussichtlichen Kosten auflistet. Anschließend prüft die Krankenkasse,ob die Härtefallregelung greift.
Hinweis: Ohne vorherige Genehmigung übernimmt die Krankenkasse keine zusätzlichen Kosten. Deshalb sollte der Antrag rechtzeitig eingereicht werden,bevor die Behandlung beginnt. Wer unsicher ist,kann sich bei der Krankenkasse beraten lassen,um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
Selbst zur Prophylaxe beitragen
Eine gründliche Zahnpflege kann viele teure Behandlungen verhindern. Wer seine Zähne zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzt,schützt den Zahnschmelz und beugt Karies vor. Noch besser ist es,Zahnseide oder Interdentalbürsten zu nutzen,denn sie reinigen die Stellen,die die Zahnbürste nicht erreicht. So bleiben auch die Zahnzwischenräume frei von schädlichen Ablagerungen.
Zusätzlich können antibakterielle Mundspülungen helfen,schädliche Bakterien zu reduzieren und die Mundflora zu unterstützen. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle: Zuckerhaltige Lebensmittel sollten möglichst in Maßen genossen werden,da sie die Säurebildung im Mund fördern und den Zahnschmelz angreifen. Wer nach dem Essen etwas Geduld hat und mindestens 30 Minuten mit dem Zähneputzen wartet,verhindert,dass der durch die Säuren aufgeweichte Zahnschmelz beschädigt wird.
Bürsten,aber richtig
Auch die Wahl der Zahnbürste macht einen großen Unterschied. Elektrische Zahnbürsten gelten oft als gründlicher als Handzahnbürsten,weil sie Plaque effektiver entfernen und gleichzeitig eine schonende Putztechnik ermöglichen. Wer stattdessen eine klassische Handzahnbürste bevorzugt,sollte darauf achten,mit sanftem Druck und in kreisenden Bewegungen zu putzen,um das Zahnfleisch nicht zu schädigen. Wichtig ist außerdem,die Zahnbürste regelmäßig zu wechseln. Spätestens nach zwei bis drei Monaten oder sobald die Borsten ausgefranst sind,sollte eine neue Bürste oder ein neuer Bürstenkopf zum Einsatz kommen.
PM